Als ich mit 14 Jahren zum ersten Mal meine Periode bekam, saß ich auf der Toilette und schrie laut auf, weil ich keine Ahnung hatte, wieso da jetzt Blut in meinem Schlüpfer war. Eine kurze Erklärung bekam ich dann von meiner Mutter: Alles normal, alles ok. Was allerdings nicht ok war, waren die Beschwerden, die mit meiner Periode einhergingen. Ich hatte das Gefühl, Blut floss wie ein Wasserfall aus mir heraus. Das alles ging einher mit extremen Unterleibsschmerzen. Mit ca. 15 Jahren brachte mich meine Mutter dann zum Frauenarzt und nach etwa 5 Minuten bekam ich die Pille verschrieben, die ich nun 15 Jahre lang nehmen würde. Aufklärung über etwaige Nebenwirkungen- Fehlanzeige! Vom Verhütungsgedanken war ich damals noch lange entfernt. Meinen ersten Freund und jetzigen Mann sollte ich erst mit 18 Jahren kennenlernen. Die Zeit während der Pilleneinnahme war für mich ok. Bis auf Libidoverlust und weiterhin starke Periodenschmerzen hatte ich keine Probleme. Meine Haut wurde besser. Ich war zufrieden. Es gab keinen Grund sie abzusetzen. Ich begann meine Ausbildung, studierte und startete dann ins Berufsleben stets in männerdominierten Branchen. Über die Jahre lernte ich hart zu werden, um nicht unterzugehen zwischen all den Männern. Jeder, der einen blöden Spruch losließ, konnte mit einem fetten Konter rechnen. Ich ließ mir nichts gefallen und merkte gar nicht, wie mir meine Weiblichkeit immer mehr entglitt!

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Mit 30 Jahren kam dann, auch getriggert durch etliche Fernsehberichte über die Pille, der Wunsch in mir auf, hormonfrei zu verhüten. Ohne groß darüber nachzudenken, setzte ich sie schließlich nach 15 Jahren ab. Bereits nach kurzer Zeit bemerkte ich, wie meine Haut fettiger wurde. Meine Periode blieb 3 Monate aus, kam dann für einen Monat wieder und meldete sich dann weitere 5 Monate gar nicht mehr. Außerdem bekam ich extreme Stimmungsschwankungen. Ich spürte, dass ich mit mir und meinem Partner nicht mehr zufrieden war, dass ich mehr wollte. Ich verwandelte mich von einem absoluten Sportmuffel in jemanden, der jede Woche einen Halbmarathon lief. Hinzu kam, dass meine Haut immer schlimmer wurde mit schmerzhaften Entzündungen im Gesicht. Der Blick in den Spiegel war ein absoluter Horror für mich.

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Irgendwann sagte ich mir dann: Schluss mit dem Selbstmitleid! Wenn kein Arzt dir helfen kann, außer den Ratschlag zu geben, die Pille zu nehmen, musst du dir eben selbst helfen. Also begann ich zu lesen und zu recherchieren und stieß dabei auch auf den Blog von Generation Pille, über den ich unglaublich viel erfuhr. Ich begann an kleinen Stellschrauben zu drehen, die jedoch enorm viele Auswirkungen hatten. Ich bekam meine Haut und meine Stimmungsschwankungen in den Griff, mein Mann und ich retteten unsere Ehe und spürte, wie ich mich weiterentwickelte. Ich lernte meinen Zyklus kennen und lieben und fand zurück zu meiner Weiblichkeit.

2021 begann dann meine Kinderwunschreise. In festem Glauben, dass ich meinen Körper nun gut genug kannte, war ich davon überzeugt, dass ich schnell schwanger werden würde. Doch nichts da! Es wurde eine lange Reise von fast zwei Jahren. Neben einer ganzheitlichen Betrachtung meines Körpers schaute ich hier auch zum ersten Mal meine Emotionen, Glaubenssätze und mentalen Blockaden an. Im Januar 2023 durfte ich dann meinen positiven Schwangerschaftstest in der Hand halten.

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Mittlerweile bin ich dankbar für jedes Hindernis auf meinem Weg, haben sie mich doch mental und körperlich enorm wachsen lassen und zu meiner Berufung geführt.

Inzwischen weiß ich, dass ich alles schaffen kann, wenn ich gewillt bin hinzuschauen, nichts zu verdrängen, jede Emotion zu leben und auch Unterstützung anzunehmen.